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Östliches Kanada


Tag 1          Mo 06.06.2011          Gmunden - Halifax

03:50 Uhr. Ich ziehe die Haustür zu, wir haben keinen Schlüssel mehr, unsere große Reise beginnt. Während uns Andrea zum Flughafen bringt rasen die Gedanken: ist es wirklich sinnvoll solange weg zu fahren, haben wir alles erledigt, haben wir alles mit?
05:00 Uhr. Check in. Die größte Hürde des Tages ist geschafft. Wir können nach Kanada fliegen obwohl wir nur ein One-way Ticket haben!
Nach einer herzlichen Verabschiedung von unserem "Fanclub" (Andrea, Christine, Norbert, Simone, Jürgen), der trotz der frühen Stunde zahlreich erschienen ist, geht's zum Gate.
Der Rest ist einfach: Flug nach Frankfurt - Gate suchen - warten - Flug nach Halifax - pünktliche Ankunft um 12:20 Ortszeit (MESZ: 17:20) - Fahrt zum Hotel - Verschnaufpause.
Nach einer kurzen Rundfahrt durch Downtown Halifax und einem kleinen Imbiss fallen wir um 19:00 Uhr todmüde ins Bett.


Tag 2          Di 07.06.2011          Halifax

Halifax empfängt uns grau in grau, in der Nacht hat es geregnet, nur 13 °C.
Nach einem ausgiebigen Frühstück suchen wir alle Orte auf (Spediteur, Zoll, Hafen), die wir am nächsten Tag zum Abholen unseres Wohnmobils aufsuchen müssen. Am Hafen sehen wir unser WoMo hinter einem hohen Zaun stehen - es ist da!
Am Nachmittag absolvieren wir ein klassisches Besichtigungsprogramm in Halifax: Waterfront - St. Pauls - Clock Tower - Citadelle.


Tag 3          Mi 08.06.2011          Halifax - Hammonds Plains          53 km

Pünktlich um 08:30 sind wir beim Spediteur um unsere Frachtpapiere abzuholen. Dann geht's weiter zum Zoll: keine Fragen - kein Problem! Jetzt ist der Weg frei zu unserem WoMo. Wir sausen zum Hafen und nehmen unser Gefährt wohlbehalten in Empfang.
Bei Superstore, NSLC und Pierceys decken wir uns mit dem Notwendigsten ein und bunkern 20 kg Propangas.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir den Woodhaven RV Park bei Hammonds Plains. Der Rest des Tages vergeht mit dem Umbau des WoMos von Seetransport auf Normalbetrieb.


Tag 4          Do 09.06.2011          Hammonds Plains

Ruhetag. Nach dem Streß der letzten Tage schlafen wir ordentlich aus. Dann richten wir uns im Wohnmobil häuslich ein - alles findet seinen Platz!
Am Nachmittag kämpfe ich mit dem Internet - bis ich endlich weiß', welcher Server wo einzustellen ist. Jetzt bin ich endlich bereit, die Homepage auf Stand zu bringen!


Tag 5          Fr 10.06.2011          Hammonds Plains - Hopewell Cape          327 km

Bei Nieselregen und nur 13°C starten wir zu unserem 1. Fahrtag. Die Autobahn nach Truro führt durch bewaldetes Hügelland. In Meeresnähe wallen Küstennebel über die Straße.
Bei Amherst erreichen wir bereits die Provinzgrenze: wir verlassen Nova Scotia und kommen nach New Brunswick. Im Visitor Center decken wir uns mit Karten und Infomaterial ein.
Über Mocton fahren wir nach Hopewell Cape an der BAy of Fundy. Hier gibt es mit bis zu 19 m den höchsten Tidenhub weltweit: Bedingt durch die Länge der Bucht kann das Wasser gar nicht vollständig ablaufen ehe die nächste Flut einsetzt, dadurch kommt es zu einem "Schaukeleffekt" - wie in einer Badewanne.
Am Abend machen wir vom Ponderosa Pines Campground einen ersten Ausflug mit unseren Falträdern zu den Flowerpot Rocks.


Tag 6          Sa 11.06.2011          Hopewell Cape - Florenceville          443 km

Unser erstes Ziel ist heute der Leuchtturm auf Cape Enridge, hoch über der Bay of Fundy. Danach durchqueren wir den Fundy NP und erreichen den St. John River. In Fredericton, der Hauptstadt von New Brunswick, machen wir eine kurze Mittagsrast. Am frühen Samstag Nachmittag ist nicht viel los und so bummeln wir bei sommerlichem Wetter am St. John River entlang und essen Eis. Dann folgen wir dem St. John River flußaufwärts. In Hartland besichtigen wir die längste überdachte Brücke der Welt (ca. 400 m lang).
Die Suche nach dem Campground für die Nacht in der Nähe von Florenceville gestaltet sich schwierig, sodass wir 2x nach dem Weg fragen müssen (jedesmal Hausfrauen, die mit einem Traktor die riesigen Rasenflächen vor dem Haus mähen). Bei dieser Irrfahrt kommen wir auch am zentralen Forschungslabor der Firma McCain (Pommes Frittes) vorbei - was die wohl forschen?


Tag 7          So 12.06.2011          Florenceville - Quebec          448 km

In der Nacht hat das Wetter umgeschlagen: es ist grau in grau. So brechen wir gleich nach dem Frühstück auf und fahren nach NW. Hinter Edmundston machen wir eine kurze Pause - unser erster Besuch bei Tim Horton, einer Kaffeehauskette à la Starbucks. Guter Kaffee und gute Muffins. Kurz danach erreichen wir die Grenze zur Provinz Quebec. Hier müssen wir die Uhren 1 Stunde zurück drehen (= Eastern Time = MEZ - 6 h).
Ab sofort sind wir fast wie in Frankreich unterwegs: alles ist französisch angeschrieben, es wird weniger freundlich gelächelt, mehr geraucht und der Straßenzustand ist schlechter.
Nach weiteren 100 km erreichen wir bei Riviere du Loup den St. Lorenz Strom, den mächtigen Abfluß der großen Seen und Ausgangspunkt der Erforschung Kanadas. Heute sind der St. Lorenz Strom und die großen Seen bis Thunder Bay (ca. 3000 km) durchgehend für seegängige Schiffe bis 300 m Länge befahrbar. Hier bei Riviere du Loup hat der Fluß bereits eine Breite von 20 km.
Nach weiteren 200 km erreichen wir die Stadt Quebec im strömenden Regen. Da der Wetterbericht auch für morgen Regen voraussagt, beschließen wir, einen Tag länger zu bleiben und mieten uns für 3 Nächte am KOA Campground ein - in der Hoffnung, dass das Wetter ab Dienstag für eine Stadtbesichtigung besser wird.


Tag 8          Mo 13.06.2011          Quebec   obwohl        48 km

Das Wetter hält sich an die Vorhersage und es regnet praktisch den ganzen Tag.
Am Vormittag sind wir mit häuslichen Arbeiten beschäftigt: Waschtag. Entsprechend unserer Gewohnheit wird die Wäsche fein-säuberlich sortiert: 90°, 60°, 30°, hell, dunkel, etc. und so gehen wir in die Coin-Laundery. Dort gibt es riesige Waschmaschinen, aber nur 3 Programme: weiße Wäsche, bunt - warm und bunt - kalt. Elisabeth glaubt's nicht und verteilt unsere Wäsche auf mehrere Maschinen obwohl wir unsere gesamte Wäsche locker in einer Maschine hätten waschen können. Beim Trocknen sind wir zu knausrig und so wandern wir mit noch feuchter Wäsche zurück zum WoMo.
Am Nachmittag verlassen wir kurz unseren Stellplatz und machen eine Rundfahrt durch Quebec. Am Rückweg gehen wir im Metro einkaufen. Hier gibt es alles wie in Frankreich: französische Baguette, französischen Käse, französische Pasteten, ... Sogar Bier und französischen Wein finden wir im Supermarkt. Das ist eine Besonderheit, weil im übrigen Kanada gibt es alkoholische Getränke nur in eigenen Liquor Stores.
Zurück am Campingplatz mache ich eine ernüchternde Entdeckung: trotz wireless Internet kann ich keine E-Mails verschicken...


Tag 9          Di 14.06.2011          Quebec

Bereits um 07:50 Uhr finden wir uns vor der Rezeption des Campingplatzes ein, von wo uns ein Autobus nach Alt-Quebec bringt. Nach einer 3/4-stündigen Fahrt sind wir am Place d'Armes, im Herzen Quebecs.
Bei einem Kaffee in einem der zahlreichen Straßencafes legen wir uns einen Plan für die Stadtbesichtigung zurecht. Dann marschieren wir los und sind sofort von Quebec begeistert: eine sehr französisch wirkende, verwinkelte Altstadt mit Steinhäusern, zahllosen Cafes, Bistros und Restaurants - überall kann man im Freien sitzen! Und dazu strahlender Sonnenschein!
Wir beginnen unseren Rundgang am berühmten Hotel Frontenac. Dann geht es weiter über die Citadelle, durch die Altstadt und über die Stadtmauer zum Parlament von Quebec. Ach ja, Stadtmauer: Quebec ist die einzige Stadt Nordamerikas, die noch eine zur Gänze erhaltene Stadtmauer besitzt.
Dann steigen wir in die weniger vtouristische Unterstadt (Basseville) hinunter. Das Mittagessen nehmen wir in einem französischen Bistro ein. Am Nachmittag schlendern wir durch die Unterstadt und am Hafen (am St. Lorenz Strom) entlang.
Die restliche Zeit, bis uns der Autobus wieder zum Campingplatz bringt, verbringen wir in einem Straßencafe bei ein paar Gläschen Wein.


Tag 10          Mi 15.06.2011          Quebec - Montreal          313 km

Heute fahren wir nach Montreal. Bis Trois-Rivieres folgen wir einer kleinen Landstraße direkt am Ufer des St. Lorenz Stroms. Endlich sind wir hautnah an diesem geschichtsträchtigen Strom.
Weiter fahren wir auf der Autobahn Nr. 40 und wir freuen uns bereits, heute einmal früher an unseren Übernachtungsplatz zu kommen und so etwas Zeit zum Schreiben und Ausruhen zu haben. Doch daraus wird nichts: Die Autobahn Nr. 40 führt direkt durch Montreal und obwohl wir am frühen Nachmittag da sind, gibt es bereits den totalen Verkehrsinfarkt. Für die 45 km lange Stadtdurchfahrt brauchen wir mehr als 3,5 Stunden - auf der Autobahn, wohlgemerkt!
So kommen wir doch wieder erst nach 18 Uhr am Campground an. Da die marinierten Spießchen, die wir schon vor Tagen gekauft haben, endlich gegessen werden müssen, kommt heute unser zusammenfaltbarer Edelstahl-Grill zum ersten Einsatz. Trotz später Stunde können wir draußen sitzen und die Spießchen schmecken hervorragend.


Tag 11          Do 16.06.2011         Montreal          56 km

Gleich nach dem Frühstück fahren wir die 25 km zur nächstgelegenen U-Bahn-Station. Wir kaufen uns eine Metro-Tageskarte und fahren nach Downtown Montreal.
Als wir die U-Bahn-Station McGill verlassen, finden wir uns in einem von Hochhäusern dominierten Geschäftsviertel wieder. - doch was sollen wir uns hier anschauen? Wir wandern stundenlang durch die Geschäftsstraßen, zu ebener Erde und unterirdisch. Jawohl, unterirdisch: Montreal besitzt nämlich die weltgrößte unterirdische Einkaufspassage! Ville Suterraine: vollklimatisierte Glitzerwelt auf 30 km Länge mit 150 Eingängen, 1800 Geschäften und 200 Restaurants.
Gegen Mittag kommen wir nach Alt-Montreal mit Rathaus und dem alten Hafen mit schönem Blick auf die Skyline von Montreal. Zum Abschluß unserer Besichtigungstour fahren bzw. wandern wir auf den namensgebenden Berg: Mont Royal. Von hier haben wir einen wunderbaren Blick über die Stadt, was uns dann doch wieder mit Montreal versöhnt. Dennoch: Montreal ist zwar nach Paris die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt, ein großes Wirtschaftszentrum und noch besser zum Geld ausgeben (tolle Geschäfte, sogar unterirdisch!), aber Sehenswürdigkeiten und Flair hat sie nicht.


Tag 12          Fr 17.06.2011          Montreal - Rockport          268 km

Wir wollen nicht nocheinmal mit dem Auto durch die Stadt fahren, daher umfahren wir Montreal im Süden. Im kleinen Städtchen Salaberry füllen wir unsere Essensvorräte im lokalem Metro-Markt auf. Dann folgen wir wieder dem St. Lorenz Strom - stromaufwärts. Knapp vor Cornwall überqueren wir dabei die Grenze zu Ontario - wir sind wieder im englischsprachigen Kanada.
In Prescott besuchen wir Fort Wellington. Ein Fort wie es sich kleine Buben vorstellen: mit Erdwall und Palisadenzaun davor. Innen wird das Fort von Wärter(innen) in zeitgenössischer Kleidung belebt - man kann sich plastisch vorstellen, wie das Leben hier zur Zeit des Krieges gegen die USA war. Wir sind die einzigen Besucher.
Hinter Brockville wechseln wir auf den 1000 Islands Parkway. In diesem Bereich liegen ca. 1000 Inseln, Felsen und Sandbänke im St. Lorenz Strom. Auf der einzigen über eine Brücke erreichbaren Insel, Hill Island, befindet sich ein Aussichtsturm, der 1000 Islands Skydeck. Hier haben wir aus 130 m Höhe einen tollen Überblick über die 1000 Inseln.
Dann fahren wir ein paar Kilometer nach Rockport zurück, wo wir an der Bootsanlegestelle erstmals frei übernachten.


Tag 13          Sa 18.06.2011          Rockport - Toronto          295 km

Wieder herrliches Wetter. Noch während wir beim Frühstück sitzen beginnt sich der PArkplatz zu füllen. Alle wollen das Wochenende auf den 1000 Inseln verbringen.
Wir ergreifen alsbald die Flucht und folgen dem St- Lorenz Strom bis zum Ontario See. Hier liegt die Stadt Kingston, eine nette Kleinstadt. Scheinbar ist heute in Ontario Feiertag. Es ist viellos und der Eintritt in alle öffentlichen Gebäude ist gratis.
So besichtigen wir zunächst das Marine Museum of the Great Lakes: Schiffsmodelle, Maschinen, Wrackteile aus den Anfängen der Schifffahrt auf den großen Seen. Beim Rundgang durch das Zentrum begegnen wir auch der Pride-Parade, einem bunten Umzug. Zu guter Letzt kaufen wir in einemgetäfelten, viktorianischen Geschäft, das auch österreichische Darbo-Marmelade führt, köstlichen Chuttney ein.
Dann fahren wir auf der Autobahn weiter nach Toronto. Um nicht wieder so ein Stau-Problem wie in Montreal zu erleben, steuern wir einen Campingplatz östlich des Zentrums an. Trotzdem schaffen wir es wieder, diesmal jedoch durch eigenes Zutun, worüber der Chronist schweigen möchte, für die letzten 3 km zum Campingplatz 1 Stunde zu benötigen.
Zur Entspannung grillen wir auf unserem Faltgrill erstmalsrichtige Steaks - und sie gelingen!


Tag 14          So 19.06.2011          Toronto          8 km

In 5 Minuten sind wir bei der nahe gelegenen Bahnstation. Von hier fahren wir mit einer Art Schnellbahn (endlos langer Zug mit 2-stöckigen Wagons!) ins Zentrum der größten Stadt Kanadas.
1. Programmpunkt: der CN-Tower, mit 553 m Höhe bis 2010 der höchste freistehende Turm der Welt. Binnen 58 Sekunden geht es in einem gläsernen Lift außen am Turm zum Observation Deck in 346 m Höhe. Fantastische Aussicht - selbst die Wolkenkratzer in der Umgebung wirken wie Spielzeughäuser. 20 m² Glasfußboden erfordern einige Überwindung: unter den eigenen Füßen geht's 350 m in die Tiefe.
Nach diesem Highlight machen wir einen Rundgang durch Downtown Toronto: altes und neues Rathaus, Eaton Center (Einkaufsmall), Universität, etc.
Danach schlendern wir durch die, Downtown umgebenden, Neighbourhoods. In Toronto leben rund 180 verschiedene Kulturen und fast alle haben ihr eigenes Stadtviertel: die Neighbourhoods. Yorkville, Little Italy, Portugal, Cabbagetown (irisches Viertel) und natürlich China Town. Hier essen wir in einem original chinesischen Restaurant zu Mittag (wir sind die einzigen "Langnasen" in diesem Lokal!)


Tag 15          Mo 20.06.2011          Toronto - Niagara on the Lake          182 km

Obwohl es Montag in der Früh ist durchqueren wir Toronto Downtown auf der Autobahn problemlos (kein Stau!). Entlang dem Ontario See geht es nach SW. Hier schließt eine Stadt nahtlos an die nächste an - wir sind im Zentralraum Ontarios.
Gegen Mittag sind wir in Niagara Falls und finden gleich beim Table Rock Information Center einen idealen Parkplatz. Die Gischt über den Wasserfällen ist bereits von Weitem zu sehen.
Zunächst besuchen wir die Ausichtsterrasse an den Horseshoe Falls (d.i. der kanadische Wasserfall). Von hier haben wirauch einen guten Blick auf die American Falls und die Rainbow Bridge. Um die wirklich enormen Wasserfälle von allen Seiten kennen zu lernen machen wir eine Fahrt mit der Maid of the Mist bis unmittelbar unter den Horseshoe Fall und eine Wanderung durch einen Tunnel hinter dem Wasserfall. Bei beiden Touren werden wir gehörig naß!
Um dem touristischen Rummel, der rund um die Wasserfälle herrscht (KLein-Disneyland!), zu entgehen, fahren wir am Nachmittag nach Niagara-on-the-Lake weiter und suchen uns einen ruhigen Campground. Leider funktioniert das angepriesene WiFi nicht - wieder nichts mit der Aktualisierung der Homepage.


Tag 16          Di 21.06.2011          Niagara on the Lake - Parry Sound          395 km

Fahrtag. Heute stehen keine Besichtigungen am Programm; wir wollen zur Georgian Bay, der östlichen Bucht des Lake Huron, fahren.
Zunächst geht es durch eine schöne, parkartige Landschaft mit Obstbäumen und Weingärten. Jawohl, Weingärten! Wir sind im wichtigsten Weinbaugebiet Ontarios. Qbwohl es noch Vormittag ist, können wir der Versuchung nicht widerstehen und fahren zum nächst besten Weingut zu einer Weinverkostung. Hinterbrook Winery. Die hier angebauten Rebsorten Riesling, Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Merlot, etc. kommen uns allesamt bekannt vor, schmeckendurchaus ähnlich wie bei uns, nur leichter. Mit ein paar Flaschen Wein und frischem Obst im Gepäck fahren wir weiter.
Nachdem wir den Großraum Toronto umfahren haben, machen wir in Barrie eine kurze Rast. Kurz danach erreichen wir den TCH, den Transcanada Highway. Der TCH ist die längste Straße der Welt innerhalb eines Landes. Mit einer Länge von knapp 8000 km verbindet er Neufundland ganz im Osten Kanadas mit Vancouver Island am Pazifik. Ab hier werden wir dem TCH für ca. 4000 km bis Calgary folgen.
Inzwischen steht die Tankanzeige auf 0. Da die nächste Tankstelle keinen Diesel hat, müssen wir nochmals auf den Highway auf- und bis Parry Sound weiterfahren. Mit buchstäblich dem letzten Tropfen erreichen wir dort eine rettende Diesel-Zapfsäule.
Im nahegelegenen Killbear PP ("töte den Bären") übernachten wir in einem dichten Wald bei strömendem Regen.


Tag 17          Mi 22.06.2011          Parry Sound - Sault Ste. Marie          495 km

In der Nacht regnet es so stark, dass ich aufwache und fürchte, dass unser Trafo (120/230 V), der leider nicht wasserdicht ist und den ich immer unters Auto stelle, bald absaufen könnte. Aber wir haben Glück und das Wasser fließt um den Trafo herum.
Da das Wetter nicht besser wird legen wir einen langen Fahrtag ein: in 7 Stunden erreichen wirSault Ste. Marie, eine wichtige Hafenstadt an der NW-Ecke des Lake Huron, bei den Schleusen zum Lake Superior.
Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt beziehen wir unseren heutigen, kostenlosen Stellplatz für die Nacht auf dem riesigen Parkplatz eines Walmart Supermarkts.


Tag 18          Do 23.06.2011          Sault Ste. Marie          19 km

Es regnet noch immer - und keine Aussicht auf Besserung. Wir beschließen daher, einen sogenannten Ruhetag oder besser "Tag zum Systemerhaltung" einzulegen: einkaufen, Geld abheben, Wäsche waschen, Internetprobleme lösen, Homepage zu aktualisieren, ...
Nachdem wir unsere Einkäufe erledigt haben, fahren wir zu einen Campground mit Wireless Internet am Stadtrand.
Elisabeth kümmert sich um den Haushalt und ich kämpfe mit dem Outlook, GMX und Internet. Da der Postausgangsserver der österreichischen Telekom in Kanada nicht unterstützt wird, können wir  seit 2 Wochen keine E-Mails verschicken (wohl aber empfangen). Als Ausweg (Rat eines lieben Freundes) bleibt mit nur, ein kostenloses GMX-Mailkonto einzurichten und Outlook zu vergessen.
Bis alles klappt und ich die wichtigsten Mail-Adressen zu GMX übertragen habe, ist es Abend. Die letzten Mails verschicke ich um Mitternacht. Die Homepage ist noch immer nicht aktuell.


Tag 19          Fr 24.06.2011          Sault Ste. Marie - Marathon (Neys PP)          448 km

Es ist noch immer grau in grau: Nebel und Nieselregen.
Trotzdem machen wir uns startklar zur Weiterfahrt: Frischwasser bunkern, Grauwasser ablassen.
Nach wenigen Kilometern erreichen wir den Lake Superior, den größten der 5 großen Seen. Er ist der 2.größte Süßwassersee der Welt: Länge 620 km, Fläche 82000 km² (größer als Österreich!), Tiefe 405 m.
Der Transcanadahighway folgt zunächst den Ostufer nach Norden. In Wawa, einem 1300-Seelen Kaff, das auf der Landkarte wie eine Großstadt wirkt, machen wir Mittagspause.
Am Nachmittag bessert sich das Wetter. Als wir gegen Abend den Neys PP (etwa 20 km, von Marathon erreichen, klart es auf und wir könnnen den Abend in der Sonne genießen.
Da der Wetterbericht für die nächsten Tage gut und unser Stellplatz direkt am Ufer des Lake Superior traumhaft ist, beschließen wir, 2 Nächte zu bleiben.


Tag 20          Sa 25.06.2011          Neys PP

Obwohl es wolkenlos ist, hat es in der Früh nur 11°C, wahrscheinlich weil der See so kalt ist wie der Traunsee - die letzte Eisscholle ist wohl erst vorige Woche geschmolzen.
Nach dem (späten) Frühstück machen wir eine Wanderung am Point Trail. Der Weg führt durch einen Märchenwald mit Farnen und abgestorbenen Bäumen zu einen felsigen Kap im Lake Superior. Diese Felsen sind die Überreste eines urzeitlichen Vulkans  - wir stehen also praktisch in der Magmakammer dieses Vulkans.
Den Nachmitag verbringen wir mit Nichts tun und Tagebuch schreiben.
Nach dem Abendessen werden wir von unseren Nachbarn, 2 älteren Ehepaaren aus Thunder Bay, auf ein Glas Wein am Lagerfeuer eingeladen. Wir müssen natürlich unsere ganze Geschichte von der Verschifferung unseres Wohnmobils bis zu unseren Plänen für Südamerika erzählen.


Tag 21          So 26.06.2011          Neys PP - Thunder Bay          301 km

Der TCH verläuft entlang dem Nordufer des Lake Superior. In Rossport, einem kleinen Dorf am See, trinken wir Kaffee in einem netten Dorfgasthaus - einmal keine Restaurantkette!
Ab jetzt wird das Ufer steil und felsig, sodass wir hoch über dem See bis nach Thunder Bay fahren. Thunder Bay ist der Endpunkt des St. Lawrence Seaways; 4000 km vom Atlantik entfernt! Dem entsprechend ist es eine große Hafen- und Industriestadt ohne nennenswerter Sehenswürdigkeiten.
Obwohl Sonntag ist, haben alle Geschäfte geöffnet. Das nutzen wir, um unsere Vorräte aufzufüllen.
Am nahen Happy Land Campground bleiben wir über Nacht.



Tag 22          Mo 27.06.2011          Thunder Bay - Fort Frances          430 km

Wie so oft, wenn eine Besichtigung ansteht, verschlechtert sich das Wetter.
Heute wollen wir Old Fort William, das einstige Hauptquartier der North West Company, ein "
lebendes" Freilichtmuseum besichtigen. Das Fort diente vom 1803 - 1821 den Pelztierjägern als zentraler Umschlagplatz und Winterquartier. In 42 historischen Gebäuden vermitteln die zeitgenössisch gekleideten "Bewohner" ein authentisches Bild vom Leben am Rand der Wildnis im Jahre 1815. Trotz oder wegen des trüben Wetters eine eindrucksvolle Erfahrung.
Am frühen Nachmittag machen wir uns auf dem Weg nach Fort Frances, d. h. wir verlassen das Gebiet der großen Seen. Ca. 40 km westlich von Thunder Bay überqueren wir den 90. Längengrad und damit die Grenze zur Zeitzone "Central Time". Da heißt, wir müssen die Uhren wieder eine Stunde zurückdrehen (=MEZ - 7 h).
Kurz danach überschreiten wir die arktische Wasserscheide. Ab hier fließen alle Flüsse nicht mehr zum Antlantik sondern zum Nordpolarmeer.
In Atikokan, dem einzigen nennenswerten Ort (ca. 1000 Ew.) zwischen Thunder Bay und Fort Frances (360 km) erfahren wir, dass in Kanada  Propangas-Flaschen, die älter als 10 Jahre sind, nicht gefüllt werden dürfen. Im  2. Geschäft kann ich aber den Tankwart davon überzeugen, dass das eine europäische Gasflasche, für die dieses Gesetz nicht gilt.
Bis wir Fort Frances erreichen, ist es schon ziemlich spät. Da ich bei Dunkelheit nicht mehr weiterfahren möchte, übernachten wir wieder einmal kostenlos auf einen Wal-Mart Parkplatz.


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   Linz, Verabschiedung


   Halifax Waterfront


   Halifax Citadel


   Hammonds Plains


   Unsere Falträder


   Hopewell Cape, Flowerpot Rocks


   Cape Enrige, Leuchtturm


   Florenceville, St. John River


   Quebec, Hotel Frontenac


   Quebec, St. Lorenz Strom


   Montreal, Shopping Mall


   Montreal, Downtown


   Prescot, Fort Wellington


   St. Lorenz Strom, 1000 islands


   Toronto, CN Tower


   Toronto, Downtown


   Niagara Falls, Horseshoe Fall


   Niagara on the Lake, Hinterbrook Winery


   Parry Sound, Georgian Bay


   Neys PP, Lake Superior


   Neys PP, Lake Superior


   Neys PP, Wanderung


   Thunder Bay, Fort William


   Thunder Bay, Fort William


   Thunder Bay, Fort William


   Thunder Bay, Fort William


   Arktische Wasserscheide


   Atikokan, Hauptstraße

© W. Gärtner